Autor: Die Redaktion

Premièrenkritik „Der Revisor“ November 2015

Obernkirchen. Große Aufregung herrscht in einem kleinen russischen Provinzstädtchen: Ein Revisor soll kommen, inkognito, und dort nach dem Rechten sehen. Dass beim Bürgermeister „Anton Antonowitsch“ (gespielt von Peter Reinhold) und anderen Staatsbediensteten des Ortes angesichts dieser Nachricht die Nerven blank liegen, ist nicht unbegründet. Hat man sich dort doch in einem Filz aus Selbstbedienung, Amtsvernachlässigung und Bestechung gemütlich eingerichtet. Ohne jedes schlechte Gewissen, versteht sich, denn „zwischen Sünde und Sünde ist ja wohl ein Unterschied“. So jedenfalls formuliert es der Richter „Amos Fjodorowitsch“ (Camilo Greuel), der während seiner Arbeitszeit lieber auf die Jagd geht, als im Gericht Urteile zu sprechen. Aufgepeitscht wird die ganze Situation allerdings durch das Gerücht, dass der angekündigte Revisor schon in der Stadt sein könnte. Im Gasthof des Städtchens hat sich nämlich seit zwei Wochen ein junger Mann, „Iwan Alexandrowitsch Chlestakow“ (Oliver Beckers) einquartiert, der sich alles anschreiben lässt, anstatt seine Rechnungen ordnungsgemäß zu bezahlen. Und das spricht doch schon dafür, dass es sich bei diesem Herrn um den gefürchteten Revisor handeln könnte. Worauf hin das von der Schaumburger Bühne in …

„Wenn der Atem reinkommt“ – Interview mit Regisseur Jürgen Morche

Rinteln. Ein Theaterstück muss man sich am besten wie ein organisches Material vorstellen: Es lebt und es verändert sich. Und so haben einige Zuschauer, die sich das diesjährige Stück der Schaumburger Bühne mehrmals angeschaut haben, Regisseur Jürgen Morche mitgeteilt, dass es eigentlich zwei Versionen vom Revisor waren, die sie da auf den Brettern, die die Welt bedeuten, gesehen hätten.Morche stimmt zu: „Das Stück wächst.“ Dass ein Theaterstück von Aufführung zu Aufführung besser wird, weil die kleinen Fehler und Hänger, die zu Beginn noch auftreten, einer Routine und größerem Selbstvertrauen gewichen sind, ist natürlich keine ganz neue Erfahrung, aber so meint Morche das auch nicht, wie er im Gespräch im Bückeburger Café Mavandus verdeutlicht. Das Ensemble spiele deutlich stärker zusammen als noch bei der Premiere, es sei flotter. „Der Atem kommt rein“, sagt Morche. „Die Pelle schält sich ab.“ Denn im Gegensatz zur herkömmlichen Theaterwelt, wo nach den Proben ein Standard erarbeitet wird, der dann gleichsam konserviert und vor der nächsten Aufführung nur noch erneut erreicht werden muss, geht Morche mit seinen Schauspielern einen Schritt weiter: …

Tatort Meppen

Tatort Meppen Am 29. April 2016 um 20 Uhr ist es wieder soweit. Als Special-Event wird die Schaumburger Bühne „Die Tatortreiniger“ nach Meppen bringen. Unter der Regie von Peter Reinhold hebt sich der Vorhang „Am alten Güterbahnhof“ (Werbeagentur Menke)  in Meppen für 3 Episoden der beliebten TV-Serie. Hier geht es zur Kartenreservierung „Ganz normale Jobs“   „Nicht über mein Sofa“ und erstmals „Spuren“ (…) Schon nach kurzer Zeit vergisst man die Bilder aus der Fernsehserie und steigt in die Geschichte auf der Bühne ein. Alle Episoden haben Witz, sind kurzweilig, teilweise tiefgründig und an keiner Stelle mit Längen behaftet. Jede für sich entwickelt einen eigenen Charme im Zusammenspiel der Akteure, die Pointen sitzen und der Bogen der jede Geschichte überspannt funktioniert. (…) Petra Wahed-Harms (Amateurtheaterverband Niedersachsen) Quelle: Rampenlicht 2015-2 (Zeitschrift für Amateurtheater)  

Ein Umbau mit Folgen

Erster Akt – Ende 6. Szene Gespanntes Warten. Jetzt Umbau Bühnenbild! Auf der Bühne herrscht emsiges Treiben: Stühle werden verrückt, Tische und Requisiten wechseln den Platz und ein eingespieltes Trio steht bereit, die Wände zu verrücken. Da wird professionell gezogen und geschoben … „ Vorsicht! Nicht so schnell, ich bin noch nicht soweit!“ Zu spät … die Wand gibt nach und splittert! Drei Augenpaare schauen ängstlich in Richtung Regie – der Blick lässt nichts Gutes ahnen, das Donnerwetter ist vorprogrammiert!   Und so trifft man sich am nächsten Tag ein paar Stunden vor der Vorstellung, um mit Hammer, Nägeln, Klebstoff und unter Anleitung unseres geschätzten Bühnenbauers Camilo     dem Bühnenbild wieder zu neuem Glanz zu verhelfen.      

Niedersächsische Amateurtheatertage 2015 auf Baltrum

Amateurtheatertage auf Baltrum Die Schaumburger Bühne hat mit ihrer Produktion „Hokuspokus“ die Region Schaumburg bei den Niedersächsischen Amateurtheatertagen Anfang Mai auf Baltrum würdig vertreten. Selbst als Nachmittagsvorstellung bei besten Sommer- und Meerwetter war der Saal der Baltrumer Mehrzweckhalle gut gefüllt. Drei volle Tage wurde auf der Insel Programm gemacht. Von Kinder- und Seniorentheater, Komödien, Improtheater und ernste Stücke war wieder die volle Palette an Bühnenkunst dabei. „Wir freuen uns jedes Mal sehr zu sehen, was andere Amateurbühnen so leisten.“, so Oliver Beckers, Vorsitzender der SB. „Das regt auch unsere Theaterarbeit an.“ Mindestens genauso wichtig ist das gemeinsame Beisammensein abseits der Bühne. „Andere Amateurbühnen stehen oftmals vor den gleichen Herausforderungen, wie eine geeignete Stückauswahl, Aufführungsrechte, Finanzierungen. Und da ist es schön, sich über den Verband auszutauschen.“ Die Amateurtheatertage finden alle zwei Jahre statt – 2017 wieder auf Baltrum.

„Die Tatortreiniger“ das Sommerprojekt der Schaumburger Bühne

Zum 30-jährigen Jubiläum startet die Schaumburger Bühne zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte ein Sommerprojekt! Vom 22 August 2015 in Minden bis zum 18 September 2015 bei der „Langen Nacht der Kulur“ bringen wir „Die Tatortreiniger“ als Weltpremière auf die Bühne. Die Tatortreiniger Fünf Episoden der TV-Serie unter der Regie von Peter Reinhold  auf Schaumburgs Bühnen. Ihre Arbeit beginnt dort, wo sich andere vor Entsetzen übergeben: Die Tatortreiniger. Von der bekannten TV-Serie auf Schaumburgs Bühnen: Unsere Helden treffen bei ihrer Arbeit auf die unterschiedlichsten Menschen und Befindlichkeiten. Mit viel Scharfsinn und trockenem Humor putzen sie neben Blut und Leichenteilen auch gleich so manches Vorurteil weg.     Informationen zu den einzelnen Episoden finden Sie unter Projekt 2015.  

Vorortseminar der Schaumburger Bühne 13. und 14. Dezember 2014

Textauszüge des Artikels über das gleiche Seminar mit Michal Nocon im Juli 2014. Erschienen im „Rampenlicht“ Zeitschrift des Amateurtheaterverbandes Niedersachsen e.V. Autor: Regine Müller, Pressewart Ensemblemitglieder der Schaumburger Bühne Dumpf schlagen Stöcke im Dreiklang. Duellieren sich mit anderen Taktstöcken. Wandern durch den Raum und machen Halt. Setzen erneut an. Bumm-bumm, tapp, bum. Bumm, tapp, bumm-bumm. Tapp, Bumm, tapp. Wie Herzen im unterschiedlichen Rhythmus. Seminarleiter Michal Nocon gibt den Takt an. Kraftvoll setzt er seinen übermannshohen Stock mit einem lauten „Bumm“ in den Boden und zieht „tapp-tapp“ abwechselnd die Füße nach. „Kopf und Körper müssen fit sein“, sagt er „sie sind das Handwerkszeug des Schauspielers“. Nur wer beides beherrscht, schafft es, auf der Bühne authentisch zu sein. Michael Nocon, der schon Spielpartner für Julia Roberts und Robert de Niro ausgebildet hat, ist streng: Schwarze Kleidung. Das Haar zusammengebunden. Nichts darf ablenken. Nichts den Blick auf das Wesentliche versperren. Vorbereitung heißt für Nocon „den Text auswendig können“. Nicht nach Worten suchen, sondern ihn parat haben. Nur dann kann er seine volle Wirkung entfalten und Gefühle transportieren. Zunächst …