Alle Artikel mit dem Schlagwort: Pressestimmen

“Wenn der Atem reinkommt” – Interview mit Regisseur Jürgen Morche

Rinteln. Ein Theaterstück muss man sich am besten wie ein organisches Material vorstellen: Es lebt und es verändert sich. Und so haben einige Zuschauer, die sich das diesjährige Stück der Schaumburger Bühne mehrmals angeschaut haben, Regisseur Jürgen Morche mitgeteilt, dass es eigentlich zwei Versionen vom Revisor waren, die sie da auf den Brettern, die die Welt bedeuten, gesehen hätten.Morche stimmt zu: „Das Stück wächst.“ Dass ein Theaterstück von Aufführung zu Aufführung besser wird, weil die kleinen Fehler und Hänger, die zu Beginn noch auftreten, einer Routine und größerem Selbstvertrauen gewichen sind, ist natürlich keine ganz neue Erfahrung, aber so meint Morche das auch nicht, wie er im Gespräch im Bückeburger Café Mavandus verdeutlicht. Das Ensemble spiele deutlich stärker zusammen als noch bei der Premiere, es sei flotter. „Der Atem kommt rein“, sagt Morche. „Die Pelle schält sich ab.“ Denn im Gegensatz zur herkömmlichen Theaterwelt, wo nach den Proben ein Standard erarbeitet wird, der dann gleichsam konserviert und vor der nächsten Aufführung nur noch erneut erreicht werden muss, geht Morche mit seinen Schauspielern einen Schritt weiter: …

Tatort Meppen

Tatort Meppen Am 29. April 2016 um 20 Uhr ist es wieder soweit. Als Special-Event wird die Schaumburger Bühne „Die Tatortreiniger“ nach Meppen bringen. Unter der Regie von Peter Reinhold hebt sich der Vorhang „Am alten Güterbahnhof“ (Werbeagentur Menke)  in Meppen für 3 Episoden der beliebten TV-Serie. Hier geht es zur Kartenreservierung „Ganz normale Jobs“   “Nicht über mein Sofa” und erstmals “Spuren” (…) Schon nach kurzer Zeit vergisst man die Bilder aus der Fernsehserie und steigt in die Geschichte auf der Bühne ein. Alle Episoden haben Witz, sind kurzweilig, teilweise tiefgründig und an keiner Stelle mit Längen behaftet. Jede für sich entwickelt einen eigenen Charme im Zusammenspiel der Akteure, die Pointen sitzen und der Bogen der jede Geschichte überspannt funktioniert. (…) Petra Wahed-Harms (Amateurtheaterverband Niedersachsen) Quelle: Rampenlicht 2015-2 (Zeitschrift für Amateurtheater)  

Niedersächsische Amateurtheatertage 2015 auf Baltrum

Amateurtheatertage auf Baltrum Die Schaumburger Bühne hat mit ihrer Produktion “Hokuspokus” die Region Schaumburg bei den Niedersächsischen Amateurtheatertagen Anfang Mai auf Baltrum würdig vertreten. Selbst als Nachmittagsvorstellung bei besten Sommer- und Meerwetter war der Saal der Baltrumer Mehrzweckhalle gut gefüllt. Drei volle Tage wurde auf der Insel Programm gemacht. Von Kinder- und Seniorentheater, Komödien, Improtheater und ernste Stücke war wieder die volle Palette an Bühnenkunst dabei. “Wir freuen uns jedes Mal sehr zu sehen, was andere Amateurbühnen so leisten.”, so Oliver Beckers, Vorsitzender der SB. “Das regt auch unsere Theaterarbeit an.” Mindestens genauso wichtig ist das gemeinsame Beisammensein abseits der Bühne. “Andere Amateurbühnen stehen oftmals vor den gleichen Herausforderungen, wie eine geeignete Stückauswahl, Aufführungsrechte, Finanzierungen. Und da ist es schön, sich über den Verband auszutauschen.” Die Amateurtheatertage finden alle zwei Jahre statt – 2017 wieder auf Baltrum.

Kritik in den Schaumburger Nachrichten Januar 2013

Zündende Pointen und skurrile Figuren 01.01.2013 17:40 Uhr Tiefschwarzer britischer Humor, spleenige Typen und jede Menge Situationskomik – mit diesen Zutaten hat die „Schaumburger Bühne“ ihrem Publikum den Silvesterabend versüßt. Rund 550 Gäste kamen in die Aula des Ratsgymnasiums Stadthagen, um zu erleben, wie die Laientheatergruppe ein Pointen-Feuerwerk zündete. Die Akteure der „Schaumburger Bühne“ begeistern mit einer übermütigen Kriminalkomödie. © han Stadthagen (han). „Bubblegum und Brillanten“ lautet der Titel der Kriminalkomödie aus der Feder von Jürgen Baumgarten. Der übermütige Schwank spielt im Milieu des vornehmen britischen Adels. Sir George Middlesome (Oliver Beckers) plagen Geldsorgen. Er und seine Gattin Lady Ellen (Regine Müller) stehen kurz davor, ihr gesamtes Hab und Gut zu verlieren. Doch Adel verpflichtet. Lieber möchte das Ehepaar aufrechten Hauptes aus dem Leben scheiden, als in eine Sozialwohnung umzuziehen. Nachdem ein Selbstmordversuch scheitert, wird kurzerhand ein Killerpärchen (Peter Reinhold und Nicola Everding) angeheuert. Als Erkennungszeichen und Mordhonorar tragen die freiwilligen Opfer die titelgebenden Brillanten. Doch so einfach geht der Plan nicht auf, denn die Figuren sind hoffnungslos mit der Situation überfordert. Einzige Ausnahme ist …

Kritik Schaumburger Nachrichten 2012

Ein bestens aufgelegtes Ensemble in einem großen Stück Szenen dreier Ehen: Was geschieht, wenn drei wohlanständigen Silberpaaren der Trauschein abhanden kommt? Dieser Frage ist am Freitagabend das Ensemble der „Schaumburger Bühne“ im Kurtheater nachgegangen. Den „Ehe“-Frauen gefällt die ganze Sache gar nicht: Albert Parker wird von Maria Helliwell gemaßregelt. © mig Bad Eilsen.  In guten wie in schlechten Zeiten“ von John B. Priestley entpuppte sich dabei schnell als bissige Kritik an der (englischen) Kleinstadt-Gesellschaft. Nach 25 Jahren setzt jede Ehe Rost an. Nicht anders ist es bei den drei Paaren, die in der Komödie von John B Priestley zu Wort kommen. Man kennt sich, man zankt sich – ansonsten ist da viel Langeweile auf beiden Seiten. „Das hast Du doch alles schon mal gesagt“, wirft eine der Frauen ihrem Gatten vor. Warum man geheiratet hat? Wohl auch, um sich gesellschaftlich besser zu stellen. Eine der Frauen war früher Näherin, und auch die Männer sind nicht gerade Prachtexemplare ihre Gattung. Albert Parker etwa nutzt jede Gelegenheit, um andere zu drangsalieren und seine moralinsauren Ansichten loszuwerden. „Die …

Kritik Schaumburger Nachrichten vom 30. November 2010

Aufgeplustert und maskiert bis zur Kenntlichkeit Am Schluss bricht er zusammen, geht auf die Knie und hält sich die Ohren zu: Er will nichts mehr wissen von der Welt, von ihren Bewohnern, die alle, wirklich alle, etwas von ihm möchten und von allen Seiten mit unzähligen Händen an ihm zerren. Dabei schien er doch vom Glück geküsst. Märchenhaft reich, aber keineswegs glücklich: Der Bürger (Peter Reinhold) wird von seiner Umwelt und ihren Wünschen erdrückt. Obernkirchen (rnk). Geerbt hat er, unermesslich reich ist er jetzt, selbst der Schneiderin kann er eine Schatulle voll Geld als Dank überreichen, als sie ihn mit einem Kostüm ausgestattet hat, das man angeblich auch in den besseren Kreisen trägt. Nur seine Familie und die Hausangestellte erkennen, was er trägt: ein Karnevalskostüm. Es sind die Kleider eines Narren. Zum 25. Geburtstag hat sich die Schaumburger Bühne viel zugetraut und sich bei der Auswahl des aktuellen Stückes selbst beschenkt. Sie hat keine Krimikomödie, kein elegantes Salonstück, kein süßes Nichts mit schlagenden Türen, Verwechslungen und Schenkelklopfern ausgewählt, sondern sich für ein Lehrstück entschieden: Über …