Kritik Schaumburger Nachrichten vom 30. November 2010
Aufgeplustert und maskiert bis zur Kenntlichkeit Am Schluss bricht er zusammen, geht auf die Knie und hält sich die Ohren zu: Er will nichts mehr wissen von der Welt, von ihren Bewohnern, die alle, wirklich alle, etwas von ihm möchten und von allen Seiten mit unzähligen Händen an ihm zerren. Dabei schien er doch vom Glück geküsst. Märchenhaft reich, aber keineswegs glücklich: Der Bürger (Peter Reinhold) wird von seiner Umwelt und ihren Wünschen erdrückt. Obernkirchen (rnk). Geerbt hat er, unermesslich reich ist er jetzt, selbst der Schneiderin kann er eine Schatulle voll Geld als Dank überreichen, als sie ihn mit einem Kostüm ausgestattet hat, das man angeblich auch in den besseren Kreisen trägt. Nur seine Familie und die Hausangestellte erkennen, was er trägt: ein Karnevalskostüm. Es sind die Kleider eines Narren. Zum 25. Geburtstag hat sich die Schaumburger Bühne viel zugetraut und sich bei der Auswahl des aktuellen Stückes selbst beschenkt. Sie hat keine Krimikomödie, kein elegantes Salonstück, kein süßes Nichts mit schlagenden Türen, Verwechslungen und Schenkelklopfern ausgewählt, sondern sich für ein Lehrstück entschieden: Über …